Es ist bereits das zweite FIFA-Turnier mit dem Safeguarding-Programm
Zwölf Volunteers wurden speziell geschult, um das Safeguarding-Team zu unterstützen
Safeguarding wird auch bei der FIFA Frauen-WM Australien/Neuseeland 2023™ zum Einsatz kommen
Mehr als 600 Volunteers sind bei der FIFA U-17-Frauen-WM Indien 2022™ im Einsatz. Darunter sind zwölf junge indische Volunteers, denen eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe zukommt. Es handelt sich bei ihnen um sogenannte Safeguarding-Volunteers, die erstmals bei einem FIFA-Nachwuchsturnier zum Einsatz kommen, um das Safeguarding-Wettbewerbsteam vor Ort zu unterstützen. Ermöglicht wurde dies durch die Zusammenarbeit zwischen dem Volunteer Management Team und der Abteilung für Sicherheit und Kinderschutz der FIFA. Das Safeguarding-Programm der FIFA dient dem Zweck, die Sicherheit von Teilnehmern und Anhängern vor Missbrauch, Ausbeutung und Belästigung zu gewährleisten und wurde erstmals bei der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Costa Rica 2022™ umgesetzt. Bei diesem Turnier war jeweils ein FIFA-Safeguarding-Beauftragter für jedes der 32 Spiele im Einsatz, gemeinsam mit einem Vertreter des costaricanischen Kinderinstituts. In Indien nun wurde eine Gruppe junger Freiwilliger vor dem Turnier in besonderer Weise geschult, um die Arbeit der FIFA-Safeguarding-Beauftragten zu unterstützen. Alle Freiwilligen, die bei diesem Turnier dabei sind, haben an einem Workshop zum Thema Schutzmaßnahmen teilgenommen, der von Shreya Suri, Safeguarding Manager des LOK, und der FIFA organisiert wurde. Dieser Workshop wurde den Freiwilligen während ihrer allgemeinen Schulung vor dem Turnier angeboten.
Im Rahmen der Schulung dieser Safeguarding-Volunteers absolvierten sie den vollständigen Kurs 1 zum Erwerb des Diploms "FIFA Guardians Safeguarding in Sport ", der von der FIFA eingeführt worden war, um das Bewusstsein für Safeguarding im Fussball und im Sport im Allgemeinen zu stärken. Während dieses Kurses verspürte Soumya Prava Swain erstmals Stolz auf diese so verantwortungsvolle Aufgabe. Sie erinnert sich: "Es war, als ich die Worte 'FIFA Guardians' las. Da habe ich erkannt, dass ich eine Art Beschützerin der jungen Spielerinnen sein würde, die am Turnier teilnehmen." Die Schulung und die Workshops mit den Safeguarding-Beauftragten bereiteten die Volunteers gut auf ihre Aufgabe vor, doch sie entwickeln im Laufe des Turniers noch weitere Fertigkeiten. Beim Gespräch über die bisherigen Erfahrungen erzählte Yankami Bhovi, einer von Goas Safeguarding-Volunteers: "Während unserer Tätigkeit haben wir erkannt, wie wichtig es ist, aufmerksam zuzuhören. Als Safeguarding-Volunteer muss man immer die Augen und Ohren offenhalten." Ankit Kujur, ein Safeguarding-Volunteer aus Bhubaneswar, erklärte. "Wenn im Stadion die Emotionen hochkommen, dann müssen wir besonders vorsichtig sein und darauf achten, dass uns niemand 'über Bord geht'." Während des Treffens bei der Ankunft erhielten die Spielerinnen aller Teams eine Einführung in Safeguarding. Dabei wurde auch auf die Rechte und die Verantwortungen der Spielerinnen verwiesen. Um die Meldung unerwünschter Vorfälle zu erleichtern, erhielten die Spielerinnen auch einen Spezial-Aufkleber mit einem QR-Code. Sie wurden außerdem auf die Möglichkeit hingewiesen, sich direkt an die Safeguarding-Volunteers zu wenden, die ihrerseits jeden Vorfall zur Kenntnis des Safeguarding-Beauftragten bringen werden.
Marie-Laure Lemineur, Leiterin der FIFA-Abteilung für Kinder- und Erwachsenenschutz, soziale Verantwortung und Bildung, die das Team in Navi Mumbai anführt, hat die Initiative näher beleuchtet. "Im Einklang mit Ziel Nr. 10 der Vision 2020-2023 des FIFA-Präsidenten beabsichtigt die Abteilung für Kinder- und Erwachsenenschutz, das Wohlbefinden von Spielern und auch anderen Protagonisten im Fussball während eines Turniers und auch außerhalb desselben zu schützen. Dieser umfassende Ansatz zur Schaffung eines sicheren Umfelds im Fussball wird von der FIFA seit 2018 mit der Einführung des FIFA-Guardians-Programms verfolgt", erzählt sie. Die Bemühungen zur weiteren Stärkung dieses Programms werden auch nach dem Turnier in Indien fortgesetzt. Mit Blick auf die Zukunft erläutert Lucy Cunningham, Acting Senior Event Safeguarding Manager: "Wir werden die Safeguarding-Strategie auch bei der bevorstehenden FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023™ umsetzen. Dann gibt es auch Pläne die Safeguarding-Aktivitäten bei den Nachwuchsturnieren nächstes Jahr in Indonesien und in Peru fortzusetzen." Die zwölf Volunteers in Indien sind überzeugt davon, dass das, was sie im Turnier gelernt haben, sie ein Leben lang begleiten wird. Aditya Hijam, der in Navi Mumbai seiner verantwortungsvollen Tätigkeit nachgeht, erklärt: "Die Grundregeln des Safeguarding gelten überall, nicht nur im Fussball. Auch bei sozialen Interaktionen müssen Menschen vor jedem potenziellen Missbrauch und jeder Belästigung geschützt werden." Nishan Thakare, der mit Hijam zusammenarbeitet, fügte hinzu: "Ich habe gesehen, dass es verschiedene Stufen der Safeguarding-Kurse gibt. Ich freue mich schon darauf, nach dem Turnier noch die anderen Kurse zu belegen und mehr über dieses Thema zu erfahren."
Im einklang mit den bestimmungen und im sinne der uno-kinderrechtskonvention beruht der schutz von kindern im fussball auf den folgenden fünf grundsätzen:

Prinzip 1
Wir handeln im besten Interesse der Kinder. Der Schutz von Kindern ist Teil unseres Engagements, ihre Freude am Fussball und ihre sportliche Leistung zu steigern.

Prinzip 2
Die Rechte der Kinder werden in allen Bereichen des Fussballs geachtet und durch den Fussball gefördert.

Prinzip 3
Die Grundsätze und Verfahren im Handbuch gelten für alle Kinder ohne Diskriminierung jeglicher Art.

Prinzip 4
Der Schutz von Kindern liegt in der Verantwortung von uns allen, unabhängig von unserem Herkunftsland oder unserer Funktion im Fussball.

Prinzip 5
Spezifische Aufgaben und Zuständigkeiten sind innerhalb des MV festzulegen, und jeder Verdachtsfall wird gemäss dem festgelegten Verfahren und in Übereinstimmung mit nationalem Recht gemeldet und entsprechend bearbeitet.