Freitag 18 April 2025, 10:00

FIFA unterstützt Entwicklung der Copa Federal Femenina in Argentinien

  • Turnier seit seiner Gründung 2021 vom FIFA-Forward-Entwicklungsprogramm finanziell und strategisch unterstützt

  • Gewinn der vierten Ausgabe des Turniers durch die Newell’s Old Boys vor den Augen vor FIFA-Fussballdirektorin Jill Ellis

  • Wichtiger Beitrag des Turniers für ein tragfähigeres Ökosystem im Frauenfussball, so Jill Ellis

Im Beisein von FIFA-Fussballdirektorin Jill Ellis haben die Newell’s Old Boys aus Rosario am 5. April 2025 das Finale der Copa Federal Femenina 2024 gegen die Boca Juniors gewonnen (4:3 im Elfmeterschiessen nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit) und sich so ihren ersten offiziellen Titel gesichert.

In der K.-o.-Phase duellierten sich die acht besten Teams der argentinischen Primera División mit den acht besten Teams des Consejo Federal del Fútbol Argentino (CFFA), dem die Klubs der zweiten Kategorie innerhalb des argentinischen Fussballverbands (AFA) angehören. Wie bei den ersten drei Ausgaben leistete die FIFA im Rahmen ihres Forward-Entwicklungsprogramms wiederum finanzielle und strategische Unterstützung.

„Bei der FIFA sind wir überzeugt, dass der Frauenfussball inklusiv und landesweit wachsen muss, auch in Regionen, die den Sport noch nicht entdeckt haben. Wettbewerbe wie die Copa Federal Femenina sind sehr wichtig. Sie bieten Klubs und Spielerinnen im ganzen Land die Möglichkeit, in einem organisierten Format Ernstkämpfe zu bestreiten“, erklärte Jill Ellis nach der Siegerehrung.

FIFA’s Chief Football Officer Jill Ellis is seen during the Argentina Copa Federal Femenina award ceremony

„Die Teams, Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen können so Erfahrungen sammeln und sich profilieren. So können wir für den Frauenfussball ein tragfähigeres Ökosystem schaffen, in dem Talente bereits im Kindesalter langfristig gefördert werden“, fügte sie hinzu.

Für die vier bisherigen Ausgaben hat die FIFA über das Forward-Programm Beiträge von fast USD 1 Million geleistet. Jair Bertoni, FIFA-Direktor Mitgliedsverbände Amerika, erklärte seinerseits: „Initiativen wie diese sind für den Frauenfussball zentral, da sie erstklassigen Fussball bieten und Talente aus dem ganzen Land in den Blickpunkt rücken. Der Frauenfussball in Argentinien hat mehr Präsenz und Möglichkeiten, sein Potenzial aber noch lange nicht ausgeschöpft.“

„Für die weitere Entwicklung muss die Basis gestärkt werden. Es braucht Unterstützung für die Klubs, Investitionen in die Infrastruktur, wie das technische Zentrum, das derzeit eigens für die Frauennationalteams realisiert wird, sowie Bedingungen, die die Beteiligung von Frauen auf allen Stufen fördern. Die Unterstützung der FIFA über das Forward-Programm leistet einen wichtigen Beitrag, damit der AFA dieses Ziel erreichen kann.“

Zudem merkte er an: „Dieser Wettbewerb spricht ein neues Publikum an, sorgt für Medienberichterstattung, fördert Sportprojekte und inspiriert mit Vorbildern künftige Generationen. Die Botschaft der FIFA ist klar: Der Frauenfussball geniesst Priorität. Wir müssen gemeinsam für ein tragfähiges, starkes und professionelles Umfeld sorgen, das die nötigen Voraussetzungen für die Entwicklung des Frauenfussballs schafft.“

Spürbarer Nutzen

Diego Turnes, Vizevorsitzender der AFA-Frauenfussballkommission, betonte die strategische Rolle des Wettbewerbs beim Fünfjahresplan für den Sport. Dazu verwies er auf ein konkretes Beispiel: „Zwei ehemalige Teams der Copa Federal, Belgrano de Córdoba und San Luis Fútbol Club, spielen nun in der höchsten Profiliga.“

Der Frauenfussball profitiert auch auf regionaler Ebene. Dieses Mal haben so viele CFFA-Klubs (124) und registrierte Spielerinnen (3053) an der Qualifikation teilgenommen wie nie zuvor (2021: 44 und 1196; 2022: 84 und 2116; 2023: 107 und 2645). Beim Wettbewerb wurden zudem fast 500 Schiedsrichterinnen eingesetzt.

Seit der Premiere 2021 hat sich die Copa Federal Femenina organisatorisch stark entwickelt. Sowohl die Teilnehmerzahlen als auch das spielerische Niveau sind gestiegen.

Ramiro Pérez
Ramiro Pérez, Präsident von UAI Urquiza, Gewinner der ersten Ausgabe und Teilnehmer an allen vier Turnieren

Paola Soto, Präsidentin der CFFA-Frauenfussballabteilung, bestätigte diese Zahlen: „In den letzten vier Jahren ist das Qualifikationsturnier zum bekanntesten CFFA-Wettbewerb avanciert. Zur Vorbereitung auf das Turnier 2024 wurden in allen acht Regionen insgesamt 353 Spiele ausgetragen. Jede Region war bei der Endrunde mit einem Team vertreten, was landesweit für zusätzliches Interesse sorgte. Das Echo war überaus positiv.“

Diego Turnes nennt noch einen weiteren Erfolgsfaktor für die Copa Federal: „Mit diesem bundesstaatlichen Frauenfussballsystem wollten wir mehr Spielerinnen anziehen. Dieses Ziel haben wir klar erreicht. In unserem Nationalteam spielen daher nun Spielerinnen aus dem ganzen Land. Immer neue Talente stossen nach.“

Die Chance auf eine Teilnahme an der Copa Federal ist für die Teams und Spielerinnen zu Beginn jeder Saison eine grosse Motivation.

Agustina Maldonado
Spielerin der All Boys de La Pampa sowie des argentinischen U-17-Nationalteams

Mehr Unterstützung und eine klare Botschaft an die gesamte Region

Im letzten FIFA-Länderspielfenster im April feierte das A-Nationalteam gegen Kanada seinen ersten Auswärtssieg (1:0). Es war der erste Erfolg gegen einen Olympiasieger und der erste Triumph gegen ein Team aus den Top 10 der FIFA/Coca-Cola-Frauenweltrangliste seit 2014.

Das neuste AFA-Projekt, sprich der Bau eines Sport- und Wohnkomplexes eigens für die Frauennationalteams, widerspiegelt den Aufwärtstrend. Das Projekt, das ebenfalls vom Forward-Programm unterstützt wird, feierte am 4. April mit der Grundstücksübergabe an den AFA einen Meilenstein. AFA-Präsident Claudio Tapia und Jill Ellis waren bei der feierlichen Übergabe dabei.

„Das FIFA-Forward-Programm und das FIFA-Programm zur Frauenförderung spielen weiterhin eine entscheidende Rolle. Wir wollen aber nicht nur Mittel zur Verfügung stellen, sondern beim AFA auch die langfristige strategische Planung fördern“, sagte Jill Ellis, die als Trainerin mit den USA zweimal die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ gewonnen hat.

„Ziel sind Klublizenzierungsstandards für Frauenteams sowie Massnahmen zur Professionalisierung, zum Schutz der Spielerinnen sowie zur Förderung der Gleichstellung. Im Fokus steht zudem eine stärkere Beteiligung auf Kinderstufe für ein auf lange Sicht stärkeres Nationalteam“, fügte die FIFA-Fussballdirektorin hinzu.

Ihre Präsenz vor Ort versteht Jill Ellis als starkes Zeichen: „Wir machen deutlich, dass wir das Engagement schätzen und da sind, um die weitere Entwicklung zu unterstützen. Wir wollen den AFA und alle südamerikanischen Fussballverbände dazu animieren, weiterhin in die Infrastruktur, Entwicklungsprogramme und nationale Frauenwettbewerbe zu investieren. Wir stehen an ihrer Seite. Die FIFA wird ihnen dabei helfen, den Frauenfussball in der Region zu profilieren und dafür zu sorgen, dass die nächste Generation von Spielerinnen mehr Chancen hat als jene zuvor.“